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Bahneröffnung in Friedberg – LSC erneut als Team erfolgreich

Henrik Scholz erstmals über 6m im Weitsprung
Packendes Duell mit einem Europameister

Die diesjährige Bahneröffnung in Friedberg mussten die LSC Athleten ohne ihren Trainer Harry Weisskirchen besuchen, der aus persönlichen Gründen verhindert war. Aus der Ferne nahm dieser Ergebnisse und Stimmungen auf. Lies selbst, was dabei herauskam.

Den Auftakt machten die Speerwerfer Jan Mörler und Paul Weyrauch. Die lange Osterferienzeit, beide genossen diese mit einem Familienurlaub in der Ferne, hatte eine positive Auswirkung. Paul schaffte gleich im ersten Versuch eine neue persönliche Bestleistung, wurde mit 39,86m Zweiter. Dennoch: „War nicht Bombe, wie immer unter 40, nichts Weltbewegendes.“ war das ehrliche und offene Statement von Paul. Das lässt auf mehr hoffen.

Jan benötigte bei einer äußerst konstanten Serie den fünften Versuch, um mit 34,86m seine bisherige Bestleistung um genau einen Meter zu übertreffen. Jan dazu: „Leider nur Vierter“. Gerne beim nächsten Mal mehr.

Nächste Disziplin für einen LSC Athleten im Zeitplan, 80m Hürden. Henrik Scholz, im letzten Jahr mit 13,04s noch jenseits der 13 Sekunden Marke, schaffte gleich im ersten Saisonlauf eine enorme Steigerung und erreichte mit 12,15s den zweiten Platz. Sein Kommentar: „Ich habe die ersten Hürden richtig gut bekommen, dann bin ich etwas rausgekommen. Trotzdem super zufrieden und Zweiter hinter einem sehr guten Maximilian Fern …“

Jetzt ging Amalia Capitain an den Start. Erster Lauf Ihrer sportlichen Karriere über die 100m Sprintstrecke. Als Erste in Ihrem Zeitlauf reichten 13,42s als Gesamtdritte zum Sprung aufs Treppchen. Dazu meinte Amalia: „Ich bin nicht so gut aus dem Startblock gekommen, war dementsprechend auch zu Beginn eine der Letzten. Konnte mich dann aber nach vorne kämpfen, habe die Ziellinie als Erste erreicht.“ Einsatz, Kampfgeist und Speed stimmen. Der Trainer kann zufrieden sein.

Weiter ging der LSC Tross, Weitsprung M15. Henrik Scholz peilt die Qualifikation für die Süddeutschen Meisterschaften an. Entsprechend risikobereit ging Henrik in den Wettkampf. Zudem musste sich nun zeigen, ob die Verlängerung des Anlaufs über den Winter klappt. Der Schock in Durchgang eins und zwei sitzt: zwei ungültige Versuche. Doch dann passt es, zunächst 5,94m, dann sogar 6,00m bedeuten Platz eins in der Konkurrenz und die Qualifikation für die Süddeutschen Meisterschaften Mitte Juni im bayrischen Aichach. Damit sprang Henrik sogar besser als die U18 Konkurrenz an diesem Tage. Henrik kurz und knapp: „6 Meter geknackt, ca. 70cm Vorsprung. Insgesamt bin ich aber natürlich super zufrieden und die Norm ist auch geknackt.“

Jetzt waren unsere starken Jungs am Start. Noah Bornmann und Benedict Michel betreten den Diskusring.

Für Noah, Anfang des Jahres mit Zwangspause und damit lange ohne Trainingspraxis, knabbert an der 40m Marke. Im Winter bereits mit Anfang 39m nicht weit entfernt, muss sich mit kleinen Schritten begnügen: 39,44m bedeuten eine Steigerung seiner persönlichen Bestleistung und am Ende Platz zwei hinter Benedict Michel.

Benedict, in diesem Jahr bereits zum vierten Mal am Start, darunter der bemerkenswerte vierte Platz bei den U20 Deutschen Winterwurf Meisterschaften, ging in Friedberg sowohl in seiner Altersklasse der mJU20 als auch bei den Männern an den Start. Mit dem 1,75kg Diskus konnte Benedict erneut an seine Leistungen im Februar anknüpfen und erreichte mit 54,08m die Tagesbestweite.

Im Wettbewerb der Männer kam es für Benedict zu einem Aufeinandertreffen mit Zehnkampf-Ass Niklas Kaul. In einem spannenden Wettkampf, den beide Athleten offen zu gestalten vermochten, hatte Niklas im letzten Versuch das bessere Ende für sich. Benedict schleuderte die 2kg Scheibe auf persönliche Bestleistung von 49,12m und damit knapp 3 Meter weiter als noch zu Jahresbeginn. Dies ergab auch gleich die Qualifikation für die Deutschen U23-Meisterschaften. Wer hätte das gedacht, Benedict hielt im Diskuswurf bis zum letzten Durchgang den aktuellen Zehnkampf-Europameister Niklas Kaul in Schach und überraschte mehrmals mit neuer Bestweite mit dem 2kg-Diskus. Trainerin Marion Michel ist mit dem Wettkampf und der Aufbauleistung sehr zufrieden.

Zwischenzeitlich musste Paul Masson, amtierender Vize-Regionalmeister über 60m in der Halle, zeigen, was die Saisonvorbereitung gebracht hat. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Paul schaffte eine Steigerung gegenüber 2022 um 33 Hundertstel und hält jetzt eine persönliche Bestleistung von 11,40s. Er entschied das Tagesrennen klar für sich und schaffte damit sogar die Qualifikation für die Süddeutschen Meisterschaften der Altersklasse U23 Mitte Juni. Sein Kommentar: „Ich hatte mich sehr gut vorbereitet gefühlt und bin selbstsicher an den Start gegangen. Mein Start und Lauf haben sich sehr gut angefühlt.“

Ebenfalls eine Qualifikation, hier für die Deutschen Seniorenmeisterschaften, gelang Ursula Ott im Speerwurf der Klasse W40. Uschi warf den Speer auf 28,98m. Sie selbst bemerkt dazu: “Zuerst durchwachsener Wettkampf. Dann der vierte Versuch: Bestleistung und Quali für die Deutschen.“

Der Abschluss dieses Wettkampftages oblag Aaron Capitain, der als M14 über 800m an den Start ging. In der Woche zuvor noch mit Fieber außer Gefecht, wollte Aaron es dennoch probieren. Eine Bestleistung war zwar nicht im Bereich des Möglichen, aber wie er selbst sagte: „Man sah mir die Anstrengung während des Laufes an, aber die nicht erreichte Bestzeit (2:38,85 Min.) hat für einen zweiten Platz gereicht.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Insgesamt 7 erste Plätze und 13 persönliche Bestleistungen sprechen eine deutliche Sprache für das Team LSC.

Und dann war dann noch Charlie Haselhorst, der beim Schüler-Sportfest in Villmar seinen Einstand im Einzelwettkampf gab und dies gleich mit zwei Siegen im Weitsprung (3,28m) und tollem Ballwurf (26,90m), sowie einem dritten Rang im 50m-Sprint (9,1s). Natürlich waren dies alles persönliche Bestwerte.

Harry Weisskirchen
30.04.2023